Hermann Nitsch
Hermann Nitsch studierte in den 50er Jahren an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Zunächst arbeitete er als Grafiker am Technischen Museum Wien, bevor er in den frühen 60er Jahren mit Malaktionen an die Öffentlichkeit trat. In dieser Zeit entwickelte er auch die Idee des Orgien-Mysterien-Theaters, in dessen Umsetzung von da an alle Aktivitäten des Künstlers kulminierten.
Nach großen Erfolgen des Orgien-Mysterien-Theaters Ende der sechziger Jahre in den USA und Deutschland führte Nitsch während der 1970er Jahre in vielen europäischen und nordamerikanischen Städten Aktionen durch. 1971 gelang ihm der Ankauf des niederösterreichischen Schlosses Prinzendorf aus dem Besitz der Kirche, wo Nitsch im Zuge größer angelegter Aktionen auch seine Vorstellungen von der Musik zu seinem Theater verwirklichte. Bei den Aktionen wurden Lärmorchester, Schreichöre und elektrisch verstärkte Instrumente eingesetzt. Nitsch deutete das Leben als Passion, den Malprozess als verdichtetes Leben und damit als Inbegriff der Passion.
Hermann Nitsch unterrichtete von 1989 bis zu seiner Emeritierung an der Städelschule in Frankfurt.
Zu den zahlreichen Auszeichnungen des Künstlers gehören die Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien und der Große Österreichische Staatspreis für Bildende Kunst